Sexualität – etwas ganz Gefährliches in Dresden

Kati Laux betreibt in Dresden AnuKan – ein wundervolles Seminarzentrum zum Erlernen von Tantramassagen sowie die SinnesArt Massagestudios. Seit das Prostituiertenschutzgesetz dort angewandt wird, wird ihre Arbeit abgestraft – bis hin zur Kündigung der Konten durch die Postbank. Was nichts mit dem Gestez zu tun hat. Eine sehr traurige und falsche Entwicklung, wie wir finden. In ihrem August-Newsletter brachte Kati die Situation mit bitterbösen Humor auf den Punkt. Wir dürfen ihren Newsletter-Text hier veröffentlichen: Lest selbst, wie gefährlich es in Dresden zugeht, dort gibt es – OMG – Lernorte für Sexualität!

Wozu das Ganze? Gefährlicher Besuch…

Liebe Newsletter-Leserin,

Kathrin Laux Dresden Sinnes-artals ich eben im Entwurf dieses Newsletters das Wort Sexualität schrieb – zum Tag der offenen Tür (in 2019) möchte ich über sexuelle Kultur sprechen – bemerkte ich einen Reflex: Ich scannte in meinem Hirn, ob ich es mit # oder * schreiben solle, ob nicht der ganze Newsletter sonst wieder gesperrt werden würde. „Moment mal, das ist doch unser Newsletter, nun entspann dich mal…“ sagte ich mir. Offensichtlich ist das aber ein gefährliches Wort. Immer mehr Anbieter unserer Branche gehen dazu über, dem Wort für Suchmaschinen eine Tarnkappe aufzusetzen. Beim diesjährigen Kongress des „Berufsverbandes für erotische und sexuelle Dienstleistungen“, den einige unserer Masseurinnen besuchten, war zu erfahren, dass die Politik Bestrebungen in Gang setzt, sexuelle Dienstleistungen gänzlich zu verbieten. Darunter würden auch die Massagen von Sinnesart und anderer Studios fallen.

Neulich kündigte uns die Postbank sämtliche Konten, auch das Konto für unser Seminarzentrum AnuKan. Ganz ohne Begründung. Sonderbares Geschäftsgebaren – nach fast 20 Jahren Zusammenarbeit. Es gab keinerlei Verstöße unsererseits, wir hatten nicht überzogen oder dergleichen. Das Ganze passierte, nachdem ich für ein Konto die Bezeichnung „Sinnesart“ angeben wollte und auf dem Gewerbeschein neuerdings steht: „Betreiben einer Prostitutionsstätte“.

Seminarraum Anukan-Ausbildung in DresdenZurück zur #Exu*alität – dem gefährlichen Wort! Wäre #sie ein menschliches Wesen und würde mir einen Besuch abstatten, wäre ich zu Tode erschrocken. Ich wüsste nicht; sollte ich nach einem Notarzt rufen oder nach dem SEK, sollte ich beruhigend-gewaltfrei kommunizieren, lieber davonrennen oder mich gar in seine Arme werfen? Dass etwas nicht stimmt, würde ich erkennen, aber ich wüsste nicht auf Anhieb, was. Um zu heilen, braucht es ein Bild gesunder Sexualität. Es ist tief versunken in den letzten Jahrtausenden. Jetzt, so scheint mir, will es wieder an die Oberfläche. Es zeigt sich als Ahnung, dass Lust und Berührung Tore sein können zu ekstatischen Zuständen, die alte Muster schneller als lange Therapien zu verändern vermögen. Es kommt als Wunsch, den ich mir kaum zu äußern traue, aus Angst, den Partner zu überfordern. Oder einfach als Bild der „Heiligen Hochzeit“, als Erinnerung, als Legende. Die Bilder wollen an die Oberfläche, sie wollen gesehen werden. Bleibt die Frage: Wozu? Da regt sich die unheimliche Gestalt und flüstert mir eindringlich zu: „Ich will dein Herz, und wenn du dich wirklich auf mich einlässt, mutig in voller Eigenverantwortung, bekommst du es tausendfach gesünder zurück!“

Wir brauchen Liebeslernorte, um das Bild von Sexualität zu heilen

Es braucht Liebeslernorte, um dem Thema wieder die Leichtigkeit zurückzugeben, die es verdient hat. Unser AnuKan – Zentrum will so ein Liebeslernort sein.

Bis zum nächsten Newsletter verbleibe ich mit sommerlichen Grüßen,

Katrin Laux

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Du findest sämtliche Newsletter von Anukan online hier https://www.wir.anukan.de/node/372